Unser Leitbild wurde in den Jahren 2006 und 2007 von allen Mitarbeitenden entwickelt und seither regelmäßig reflektiert.
Präambel
Das Hospiz Anna Katharina in Dülmen ist das stationäre Hospiz im Kreis Coesfeld.
Wir nehmen schwerstkranke und sterbende Menschen auf, deren Versorgung im gewohnten Umfeld nicht mehr möglich ist. Wir Hospizmitarbeitende orientieren uns am christlichen Menschenbild. Wir nehmen den Menschen mit seinen Stärken und Schwächen wahr. Seine Wünsche und Bedürfnissen stehen dabei im Vordergrund.
Unser Anliegen ist es, den Menschen bis zum Lebensende würdevoll zu begleiten, gleich welcher Religion, Kultur oder sozialen Stellung. Dies ist für die Aufnahme im Hospiz ohne Bedeutung.
Unsere Einstellungen, Haltungen und Werte
Als Hospizmitarbeitende bejahen wir das Leben und lehnen bewusst lebensbeendende Maßnahme ab. Für uns gehören das Sterben und der Tod zum Leben dazu. In einer meist krisenhaft empfundenen und von Krankheit begleiteten Lebensphase stehen wir unseren Gästen und Zugehörigen zur Seite. Wir geben ihnen die Möglichkeit, diese schwierige Zeit gemeinsam zu gestalten.
Gastfreundschaft, Würde, Selbstbestimmung, Toleranz und Wertschätzung sind unsere leitenden Prinzipien. Wir schätzen und fördern Selbständigkeit und Lebensqualität.
Wie arbeiten wir und für wen?
Durch die zentrale Lage des Hospizes in der Stadt Dülmen wird deutlich, dass schwerstkranke und sterbende Menschen nicht aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen werden. Wir ermöglichen und fördern Teilhabe und Teilnahme am öffentlichen Leben.
Wir nehmen uns Zeit für unsere Gäste, deren Zugehörige und interessierte Mitmenschen. Wie arbeiten in einem Team, das aus verschiedenen Berufsgruppen besteht. Dazu gehören Pflegefachkräfte, Ärzt*innen, Sozialarbeiter*innen und Mitarbeitende aus der Hauswirtschaft, dem Ehrenamt und der Seelsorge. Auszubildende aus der Alten- und Krankenpflege, Studierende der Sozialen Arbeit und junge Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr leisten, unterstützen unsere Arbeit. Die pflegerische und medizinische Versorgung ist rund um die Uhr gesichert.
Wir nehmen die Menschen, die sich uns anvertrauen, in all ihren körperlichen, sozialen, seelischen, kulturellen und spirituellen Bedürfnissen und Lebensdimensionen wahr. Wir begegnen ihnen und ihren Zugehörigen freundlich, einfühlsam und respektvoll.
Mit den Ressourcen des Hospizes, der Umwelt und Gesellschaft gehen wir sorgsam und verantwortungsvoll um.
Wie wollen wir miteinander als Mitarbeiter umgehen?
Ein Bild für den liebevollen, herzlichen Umgang mit uns selbst und allen anderen Menschen, die unser Haus besuchen, findet sich in der Atmosphäre, der wechselnden Dekoration und in der wohnlichen Gestaltung wieder. Sie bilden eine Einheit, die auch wir Mitarbeitende uns für unser Team wünschen.
Jeder einzelne Mitarbeitende darf erwarten, dass wir uns gegenseitig mit Respekt, Achtung und Fürsorge begegnen. Wir nehmen uns füreinander Zeit, um im lebendigen Dialog zu bleiben. Wir arbeiten interdisziplinär und kollegial als hauptberufliche und ehrenamtliche Mitarbeitende. Kontinuierliche Weiterentwicklung und Qualitätsstandards stehen für uns ständig im Fokus.
Jede und jeder Mitarbeitende hat das Recht auf Schutz vor Verletzungen seiner körperlichen, psychischen oder spirituellen Unversehrtheit, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Arbeit in unserem Hause stehen.
Wie wollen wir externen Mitarbeitenden begegnen?
Alle Kooperationspartner*innen und externe Dienstanbieter, die unser Leitbild akzeptieren und bejahen, sind uns herzlich willkommen. Sie haben wichtigen Anteil im Sinne einer ganzheitlichen Lebensbegleitung unserer Gäste sowie als ergänzende, hilfreiche Mitarbeitende für unser Team. Sie dürfen von uns ein kooperatives Verhalten erwarten.
Wie wollen wir nach außen wirken?
Wir wollen transparent und offen arbeiten. Für Außenstehende wird sichtbar, wie wir agieren. Dabei ist der Schutz der Intimsphäre unserer Gäste, die Einhaltung des Datenschutzes sowie Diskretion für uns von höchster Wichtigkeit.
Unser Auftreten und Arbeiten ist stets reflektiert, kompetent und freundlich.
Wir akzeptieren das Sterben und das Trauern, da es für uns ein Teil des Lebens ist. Dies wollen wir auch nach außen kommunizieren.
Das Hospiz ist ein kultureller Ort und ein Ort des Lebens, zentral gelegen, vernetzt mit ortsansässigen Institutionen, Gruppen und Künstler*innen. Wir laden regelmäßig zu Veranstaltungen ins Hospiz ein, um unser Haus und unser Tun bei verschiedenen Anlässen kennenzulernen, und somit Berührungsängste abzubauen.
Wir Mitarbeitenden halten uns durch fachspezifische Aus-, Fort- und Weiterbildung auf dem aktuellen Stand und geben die erworbenen Erfahrungen und Fähigkeiten gerne an andere weiter.
Abschluss
Die gelbe Tür des Hospizes versinnbildlicht unser Leitbild und den Kreislauf des Lebens. Sie steht für Offenheit, Sicherheit, Transparenz, Lebensfreude und willkommen sein. Alle Menschen treten durch diese Tür in das Haus ein und verlassen es auf diesem Weg, egal ob Mitarbeitende, Gäste, Zugehörige oder Besucher*innen.